Bambus gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen unseres Planeten. Wie schnell er in der Natur, im Garten und im Kübel wachsen kann, erfährst du hier.
Keine Lust, viel zu lesen?
- Bambus benötigt für ein gesundes Wachstum Stickstoff (N).
- Die beste Zeit zum Düngen ist das Frühjahr.
- Organischer Dünger eignet sich besser für Bambus im Freien.
Wie schnell wächst Bambus am Tag?
In der freien Natur
Das durchschnittliche Wachstum von Bambus beträgt rund 20 – 30 cm pro Tag. Eine beeindruckende Leistung, wenn man sich bewusst macht, dass das Süßgras an einem Tag die Höhe eines DIN-A4-Papiers übertreffen kann!
Das Durchschnittswachstum ist jedoch nur eine statistische Größe. Sie umfasst alle Arten – sowohl die schnell wachsenden als auch die kleinwüchsigen. Fällt der Blick jedoch aufs Detail, auf eine einzelne Art, bemerkt man schnell, dass 20 – 30 cm nicht im Geringsten das widerspiegelt, was Bambus tatsächlich in der Lage ist, zu leisten.
Es gibt eine Art, die dafür bekannt ist, unter idealen Bedingungen bis zu 1 Meter pro Tag wachsen zu können. Mit seiner enormen Wachstumsrate gehört der Moso-Bambus (Phyllostachys edulis) zu den am schnellsten wachsenden Pflanzenarten überhaupt. Unter besten Bedingungen (und nur dann) kann er innerhalb von 5-7 Jahren eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen.
Für diese Fähigkeit wird der Moso-Bambus besonders in der kommerziellen Produktion hoch geschätzt. Sie verwenden seine großen und stabilen Halme nicht nur für den Bau von Möbeln, sondern auch zur Herstellung von Böden und Platten. Seine dicken Rohre werden auch zum Bau von Zäunen und Pergolen verwendet.
Um diese gigantischen Höhen zu erreichen, muss der Pflanze jedoch das ideale Klima (durchgehend zwischen 18°C und 30°C), der ideale Standort (Sonne bis Halbschatten, vor starken Winden geschützt), die ideale Luftfeuchte (moderat bis hoch) die ideale Bodenqualität (gut durchlässig, genügend organische Substanz, pH-Wert von 5,5 bis 7) und die ideale Wasserversorgung (gleichmäßig, ohne Staunässe) zur Verfügung gestellt werden.
Im Garten
Es gibt schnell wachsende Arten, die für den Garten in Deutschland geeignet sind und in der Wachstumsperiode einige Zentimeter pro Tag zulegen können. Die beiden Bambusarten, die auch in Deutschland ein außergewöhnlich schnelles Wachstum zeigen, sind der Japanische Riesengrasbambus (Phyllostachys bambusoides) und der Riesenbambus (Phyllostachys vivax).
Info: Um eine unkontrollierte Ausbreitung von Phyllostachys-Arten zu verhindern, benötigst du eine
Die schnell wachsenden Arten, die sich ohne Rhizomsperre invasiv im Garten verbreiten, sind jedoch nicht die beliebtesten Arten in Deutschland. Vielmehr sind es die in moderater Geschwindigkeit wachsenden Schirmbambus-Arten wie Fargesia murielae und Fargesia rufa.
Bei diesen Arten kann – anders als beim Moso-Bambus – keine klare Angabe zum täglichen Wachstum gemacht werden – sehr wohl jedoch zum jährlichen: Fargesia murielae wächst jährlich etwa 30-50 cm pro Jahr, Fargesia rufa rund 20-30 cm.
Wie schnell wächst Bambus im Kübel?
Besonders beliebt in unseren Breiten sind der schnell wachsende Bisset-Bambus (Phyllostachys bissetii), die in moderater Geschwindigkeit wachsenden Schirmbambus-Arten “Fargesia rufa” und “Fargesia murielae” sowie der Japanische Pfeilbambus “Pseudosasa japonica”. Diese Arten wachsen als Kübelpflanzen in Deutschland durchschnittlich in etwa 10 bis 60 cm pro Jahr.
Welcher Bambus wächst am schnellsten?
Im Garten
Der Moso Bambus (Phyllostachys Edulis) kann in den ersten Jahren etwa 60 Zentimeter pro Jahr zulegen. In späteren Jahren verlangsamt sich das Wachstum etwas, aber er bleibt dennoch bemerkenswert schnell im Vergleich zu vielen anderen Arten. Da er zu den invasiven Arten gehört, die am besten in Asien wachsen, ist Phyllostachys Edulis bei uns nicht so weit verbreitet wie die moderat wachsenden Fargesia-Arten.
Hier ist ein Vergleich einiger Bambussorten und ihrer Wachstumsgeschwindigkeiten. Du siehst, es gibt innerhalb der Bambus-Welt große Unterschiede:
Bambussorte | Tägliches Wachstum |
---|---|
Phyllostachys edulis | bis zu 60 cm |
Bambusa oldhamii | bis zu 30 cm |
Phyllostachys aurea | bis zu 40 cm |
Phyllostachys nigra | bis zu 25 cm |
Fargesia murielae | bis zu 10 cm |
Fargesia rufa | bis zu 8 cm |
Pleioblastus pygmaeus | bis zu 3 cm |
Im Kübel
Von den oben genannten Arten zeichnet sich der Phyllostachys Nigra als eine der am schnellsten wachsenden Kübelpflanze in unseren Breiten aus. Er erreicht unter geeigneten Bedingungen in den ersten Jahren eine beeindruckende Wachstumsrate von 30 cm im Jahr.
Um diese Wachstumsrate zu erreichen, muss der Bambus jedoch am idealen Standort in idealer Bodenqualität stehen und die ideale Pflege und Wasserversorgung erhalten.
Alles über die richtige Pflege von Bambus erfährst du auf der Seite “Bambus im Kübel pflanzen”.
Suchst du eher eine langsamer wachsende Bambusart, empfehle ich dir, zu einer Fargesia (z.B. Fargesia rufa) zu greifen. Fargesia-Arten wachsen tendenziell langsamer und bieten aufgrund ihrer Robustheit auch eine bessere Winterhärte als der Bisset-Bambus. Das ist besonders bei Kübelpflanzen von Vorteil.
Wie hoch kann Bambus werden?
Im Garten
Der Chinesische Schirmbambus (Fargesia murielae) erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 4 Metern und hat den Vorteil, dass er im Gegensatz zu den sich schnell verbreitenden Phyllostachys-Arten keine Rhizomsperre benötigt. Im Vergleich dazu kann der Gelbe Flachrohrbambus (Phyllostachys aureosulcata) unter besten Bedingungen eine Wuchshöhe von bis zu 10 Metern erreichen.
Einige Arten können in Deutschlands Gärten sehr hoch werden. Der Japanische Riesengrasbambus (Phyllostachys bambusoides) oder der Riesenbambus (Phyllostachys vivax) erreichen unter besten Voraussetzungen Höhen von bis zu 20 Metern.
In ihrem Heimatklima können Riesenbambus-Sorten wie der Phyllostachys Pubescens sogar bis zu 30 Meter Höhe erreichen. Geeignet sind diese Arten jedoch nur für große Gärten. Sie benötigen viel Platz und breiten sich schnell aus, weshalb sie eine Rhizomsperre erfordern.
Im Kübel
Da Platz und Nährstoffversorgung im Kübel begrenzt sind, ist die Wachstumsrate von Kübelbambus um ein Vielfaches langsamer als jene von Bambus im Garten. Die meisten Bambusarten erreichen im Kübel eine Höhe von 2 bis 5 Metern, sofern die Standortbedingungen passen.
Info: Die rhizombildenden Arten (Phyllostachys) wachsen auch im Kübel besonders hoch.
Ein beeindruckendes Beispiel, wie hoch Bambus im Topf werden kann, ist Pseudosasa japonica. Diese Art erreicht im Kübel eine Höhe von bis zu 5 Metern. Auch Phyllostachys bissetii wächst mit einer maximalen Höhe von 4 Metern im Kübel sehr hoch.
Eher klein bleiben hingegen auch im Kübel die Fargesia-Arten ohne Rhizombildung. Fargesia rufa wird zum Beispiel nur bis zu 2,5 Meter hoch, Fargesia murielae bis zu 3 Meter.
Wie schnell erreicht Bambus die maximale Höhe?
Im Garten
Der Gelbe Flachrohrbambus (Phyllostachys aureosulcata) erreicht unter besten Bedingungen nach 15 bis 20 Jahren seine maximale Wuchshöhe, der Chinesische Schirmbambus (Fargesia murielae) nach 6-7 Jahren.
Im Kübel
Der Bisset-Bambus (Phyllostachys bissetii) erreicht als schnell wachsende Art seine maximale Höhe im Topf nach rund 5-8 Jahren. Der Schirmbambus (Fargesia rufa) benötigt rund 7-10 Jahre, um seine maximale Höhe zu erreichen.
Info: Eine genauere Einschätzung kann für Topfpflanzen allgemein nicht angegeben werden, da Pflanzen bei unzureichender Versorgung sehr langsam wachsen können.
Wovon hängt das Wachstum ab?
Das Wachstum hängt vom Klima, dem Standort, der Luftfeuchte, der Bodenqualität, der Wasserversorgung und der Pflege ab.
Mehr zum Thema Bambus-Pflege erfährst du auf der Seite “Bambus pflanzen”.
Für unerfahrene Gärtner, die Bambus im Topf als Sichtschutz für die Terrasse oder den Balkon einsetzen wollen, kann es sinnvoll sein, schon beim Kauf zu größer gewachsenen Pflanzen zu greifen. Kleine Pflanzen sind zwar erschwinglicher, benötigen im Topf jedoch bei suboptimaler Pflege und Anfängerfehlern bis zu 10 Jahre, um ihre maximale Höhe zu erreichen. Soll das Süßgras im Garten stehen, vergiss nicht, dich mit dem Thema Rhizomsperre zu beschäftigen!
Fazit zum Bambus-Wachstum
Bambus ist eine sehr wachstumsfreundliche Pflanze. Manche Arten wie der Moso Bambus können bis zu 30 Meter hoch werden bei einem täglichen Wachstum von über 30 cm.
Da Bambus als Gras zählt, kannst du also wirklich dem Gras beim Wachsen zusehen.
Möchtest du ein möglichst schnelles und hohes Wachstum, wähle einen Bambus der Art Phyllostachys und achte darauf, dass er ausreichend Platz und Nährstoffe für das Wachstum hat.
Hab als kleiner Popel damals ( oh man hihihi schieße bin ik alt) bei Opa im Schuppen ne Bambus Angel gefunden mit Draht Ringen und Plastik Rolle keine Ahnung wie lang die war für mich als kleiner Popel endlos lang so’n grashalm hätt ik gern ✌????
Hallo Jonas,
ich habe einen Vorgarten, oder besser Nebengarten zu den Nachbarn, den ich gern mit Bambus als Sichtschutz zuwachsen lassen würde. Ich suche nach einer schnellwachsenden, winterharten Sorte, die Rizome bildet, um sich so auch zu einer dichten Hecke zu verwachsen. Welche Sorte könnte ich dafür nehmen und könnte man diese Sorte auch als Samen aufsteuen, oder muss man die vorher anziehen?
Danke für Deine Hilfe
Moin Fleur,
da musst du sehr vorsichtig sein, rhizombildender Bambus vermehrt sich unkontrolliert und schnell.
Für eine dichte Hecke brauchst du keine solchen Bambussorten, da sind Fargesia super geeignet. Die wachsen oben dich, verbreiten sich unterirdisch aber in der Regel nicht.
Ich würde empfehlen, bereits gewachsene Pflanzen zu kaufen, statt sie anzusäen. Dadurch hast du es deutlich leichter und stellst sicher, dass die einzelnen Pflanzen an der richtigen Stelle sitzen 🙂
Um wirklich sicherzugehen, dass der Bambus sich nicht ausbreitet, könntest du auch einfach mehrere Pflanzen in Kübeln als Wand einsetzen.
Grüße
Jonas